Was macht ein gutes Portraitfoto aus?
- Christoph Lichtenberg
- 12. Dez. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Ein gutes Portraitfoto ist mehr als nur ein technisch perfektes Bild. Es erzählt eine Geschichte, weckt Emotionen oder schafft eine besondere Stimmung – manchmal auch alles zugleich. Aber wie gelingt das? Die Antwort liegt nicht nur in der Technik, sondern vor allem in der Beziehung zwischen Fotograf und Model.
Das Portrait als Botschaft
Ein gelungenes Portrait transportiert etwas: eine Emotion, eine Geschichte oder eine Stimmung. Es zeigt nicht einfach nur ein Gesicht, sondern einen Menschen – und manchmal sogar mehr als das, was auf den ersten Blick sichtbar ist.
Um dies zu erreichen, braucht es eine echte Verbindung zwischen dem Fotografen und der porträtierten Person. Die Kamera sieht nicht nur die äußere Erscheinung, sondern auch das Innenleben. Und genau das macht ein starkes Portrait aus: Wenn das Model sich öffnen kann, fällt jede “Maske”.
Das Miteinander zwischen Fotograf und Model
Hier kommt die Rolle des Fotografen ins Spiel. Es reicht nicht, nur auf den Auslöser zu drücken. Ein gutes Portrait entsteht durch Vertrauen und Offenheit. Als Fotograf ist es meine Aufgabe, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Person vor der Kamera wohlfühlt – frei von Unsicherheiten oder der Angst, bewertet zu werden.
Das bedeutet zuzuhören, Gespräche zu führen und das Model behutsam durch den Prozess zu begleiten. Wenn ich als Fotograf diese Verbindung schaffe, wird die Kamera fast nebensächlich.
Technik unterstützt, nicht dominiert
Natürlich sind technische Aspekte wie Licht, Schärfe und Fokus wichtig. Aber bei einem professionellen Fotografen sollte das Handwerk selbstverständlich sein. Diese Elemente sind Werkzeuge, die die Botschaft des Bildes unterstützen.
Ein Beispiel:
• Helles Licht passt selten zu einem dramatischen Portrait. Es hebt eher Leichtigkeit und Klarheit hervor – perfekt für ein Businessportrait.
• Dunkle, kontrastreiche Beleuchtung kann dagegen eine intensive oder melancholische Stimmung schaffen. Das ist eher etwas für einen Schriftsteller auf einem Buchcover als für ein Unternehmensprofil.
Die Kunst besteht darin, Technik und Stil so einzusetzen, dass sie die gewünschte Aussage des Portraits verstärken.
Warum das alles wichtig ist
Ein Portrait ist immer eine Botschaft – sei es in der Unternehmenswelt, wo es Professionalität und Vertrauen vermitteln soll, oder in der Kunst, wo es die Tiefen einer Persönlichkeit zeigt. Und genau diese Botschaft macht ein gutes Portraitfoto aus.
Ein Portrait bleibt dann in Erinnerung, wenn es etwas in uns auslöst. Und das gelingt nur, wenn es authentisch ist – wenn der Mensch im Bild wirklich sichtbar wird.
Hast du schon einmal ein Portrait gesehen, das dich berührt hat? Vielleicht hatte es genau diese Qualitäten: Emotion, Geschichte oder Stimmung. Das ist die Magie der Portraitfotografie – und genau das möchte ich in meinen Bildern einfangen.

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